Donnerstag, 3. Dezember 2015
Fluchtgründe: Iran, Assad, Hisbollah, IS
Vorträge & Diskussion
Vorträge & Diskussion mit
Florian Markl (Politikwissenschaftler, Medienbeobachtungsstelle Naher Osten)
David Kirsch (Publizist)
Moderation: Ljiljana Radonić (Politikwissenschaftlerin, Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Universität Wien/NIG, HS III
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Hunderttausende Flüchtlinge aus dem Nahen Osten sind in Mitteleuropa angekommen und stoßen hier auf engagierte HelferInnen einerseits sowie Ablehnung andererseits. Während alle über die Flüchtenden reden und der 'Islamische Staat' aufgrund der offen zur Schau gestellten Gräueltaten mediale Aufmerksamkeit genießt, will jedoch kaum jemand über die anderen Verantwortlichen des Flüchtlingsdramas sprechen: Das iranische Regime und seine Verbündeten Hisbollah und Assad.
Wir wollen daher thematisieren, dass Menschen entgegen verbreiteter Darstellung nicht nur "vor dem IS" aus Syrien und dem Irak fliehen, sondern diese Flucht auch eine Folge der vom iranischen Regime betriebenen regionalen Destabilisierungspolitik sowie seiner Unterstützung für Assad & Hisbollah ist. Warum flüchten weiterhin Menschen auch aus dem Iran selbst vor dem im Westen als "moderat" verharmlosten Regime? Wieso ist eine Kritik notwendig an der von österreichischen und deutschen PolitikerInnen geäußerten Idee, gemeinsam mit Assad & Iran eine Allianz gegen den IS zu schmieden, also mit der "Islamischen Republik" gegen den "Islamischen Staat" zu kämpfen? Und was haben der Iran-Deal und die russische Intervention mit all dem zu tun?
Florian Markl ist wissenschaftlicher Leiter der Medienbeobachtungsstelle Naher Osten und ist Co-Autor der Sammelbände "Der Iran. Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer" und "Iran im Weltsystem. Bündnisse des Regimes und Perspektiven der Freiheitsbewegung“
David Kirsch ist Publizist und Blogger, schreibt u.a. zu Irak und Syrien. Er beschäftigt sich mit asylrechtlichen Fragen und arbeitet im Flüchtlingsbereich.
Ljiljana Radonić lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und forscht über Europäische Erinnerungskonflikte seit 1989 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
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