Montag, 22. Juni 2009
Protest gegen Iran-Seminar der Wirtschaftskammer
STOP THE BOMB kündigt Kundgebung für Dienstag an und solidarisiert sich mit iranischer Freiheitsbewegung
Am 23. und 24. Juni bietet die Wirtschaftskammer
Österreich ein eigenes Seminar zum Iran an, bei dem Unternehmen
gezeigt werden soll, wie sie ihr Business mit dem Iran trotz EU- und
UN-Sanktionen noch intensivieren können. Die Sprecherin des
überparteilichen Bündnisses STOP THE BOMB Simone Dinah Hartmann sieht
darin ein völlig falsches Signal: "Während europaweit und auch von
der neuen US-Regierung eine Ausweitung von Sanktionen gegen jenes
Regime diskutiert wird, das gerade im Begriff ist, den Freiheitskampf
der iranischen Bevölkerung in Blut zu ersticken, marschiert
Österreich in die entgegen gesetzte Richtung." STOP THE BOMB wird am
Dienstag ab 8:30 Uhr vor der Wirtschaftskammer am Stubenring 8
dagegen demonstrieren, dass in Wien österreichische Firmen planen,
ihre Geschäftsbeziehungen mit dem iranischen Regime noch auszubauen,
während im Iran Demonstranten erschossen, geschlagen, verhaftet und
gefoltert werden. Bereits heute wurde in einem Offenen Brief an die
WKO, der auch von mehreren Mitgliedern der Wirtschaftskammer
unterzeichnet wurde, die Absage des Seminars gefordert.
Wirtschaftskammerpräsident Leitl freute sich anlässlich des
Besuchs des Präsidenten der iranischen Handelskammer im März dieses
Jahres in Wien über "exzellente Wirtschaftsbeziehungen" mit dem Iran.
Hiwa Bahrami von der Demokratischen Partei Kurdistan Iran kritisiert:
"Ebenso wie Politiker, die nichts gegen Geschäfte mit dem iranischen
Regime unternehmen, fällt die Wirtschaftskammer mit ihren Aktivitäten
jener iranischen Opposition in den Rücken, die seit 30 Jahren für
einen demokratisch-rechtsstaatlichen und säkularen Iran kämpft und im
Augenblick mit massiver Repression durch das Regime konfrontiert
ist."
STOP THE BOMB will sich mit seiner Kundgebung mit der
Freiheitsbewegung der iranischen Bevölkerung solidarisieren und
fordert von der österreichischen Regierung und dem Parlament, die
Wahlfarce im Iran und das iranische Regime nicht weiter anzuerkennen,
sich für freie Wahlen zu einem souveränen iranischen Parlament
einzusetzen und den Protestierenden im Iran jede erdenkliche
Unterstützung zukommen zu lassen und beispielsweise die
österreichische Botschaft in Teheran für Verletzte und Flüchtende zu
öffnen.
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